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1. Für Mittelklassen - S. 30

1887 - Berlin : Gaertner
— 30 — ein; in der südlichen ist's umgekehrt. Ein dauernder, strenger Winter herrscht in diesen Zonen, der nur in der Nähe der gemäßigten mit einem kurzen Sommer plötzlich wechselt, so daß es dort weder Frühling noch Herbst giebt. Aus dem Vorigen folgt: 1. Hat eine Halbkugel ihr Sommerhalbjahr, so sind auf ihr die Tage länger als zwölf Stunden, und hat sie Winterhalbjahr, so sind ihre Tage kürzer als zwölf Stunden. 2. Je weiter ein Land vom Äquator entfernt ist, desto länger werden seine Tage je im Sommer-, und desto kürzer je im Winterhalbjahr. 1. Wie heißen die Grenzlinien zwischen den gemäßigten und den kalten Zonen? 2. In welchem Teile des Sommers tritt bei uns gewöhnlich die größte Hitze, in welchem Teile des Winters die größte Kälte ein? 3. Wie lange dauern Tag und Nacht auf den Polen? 4. Gebet die größte Dauer des Tages für die einzelnen Zonen an! 5. Wodurch wird die lange Dauer von Nacht und Winter in den Polarzonen erträglicher gemacht? 6. Warum find die 4 Jahreszeiten der südlichen gemäßigten Zone denen der nördlichen entgegengesetzt? §♦ 8. Die lebendigen Geschöpfe der Zonen. Ein Elternpaar mit seinen Kindern nennt man eine Fa- milie. Alle Familien eines Wohnorts zusammen bilden eine Gemeinde. Wenn viele Gemeinden in der Sprache, in den Sitten und Gewohnheiten übereinstimmen, so werden sie ein Volk genannt. Die Völker sind nach dem Körperbau oft sehr verschieden; die Weißen gehören zu den größten Menschen, und bei jedem Volke sind die Männer im allgemeinen größer als die Frauen. Niesen- und Zwergvölker giebt es nicht. In u n s r e r Zone wohnen fast nur weiße und weizen- gelbe Menschen; die meisten weißen wohnen in Europa, Westasien und Nordafrika, die meisten gelben in China und auf dem Hochlande der Wüste Gobi. In der südlichen ge- mäßigten Zone wohnen größtenteils braune Menschen. Die meisten Menschen der gemäßigten Zonen sind gesittete, d. h. Völker, die sich vorzüglich mit Ackerbau und Viehzucht, mit Gewerbe und Handel, Kunst und Wissenschaft beschäftigen und deshalb feste Wohnsitze nötig haben, — Es leben in dieser Zone weder die größten noch die wildesten Tiere, und nur eine geringere Anzahl ist giftig; aber durch eine Menge von Haustieren ist diese Zone ausgezeichnet. — Die

2. Geschichte des Altertums - S. 15

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die indogermanischen Völker Asiens. 15 auf ein weit ausgedehntes Landgebiet, und die Teile des Volkes wiesen starke sprachliche und Stammesverschiedenheiten auf, die sich bei wachsender räumlicher Trennung zu nationalen Verschiedenheiten ausbildeten. Aus den Ursitzen wanderten die Arier, die sich dann in Inder und Jranier schieden, nach dem Tieflande des Indus und Ganges und nach Iran. Andre Stämme, Griechen, Illyrier, Thraker wandten sich nach der Balkanhalbinsel, bort wo die Phryger und Armenier sich über die Meerengen nach Kleinasien und Armenien borschoben. Die I t a l i k e r besiedelten die Apenninhalbinsel. Die K e l -t e n, die lange auch große Teile des jetzigen Süddeutschland inne hatten, besetzten Gallien, die großbritannischen Inseln, einen Teil bort Spanien und Oberitalien. Die Germanen nahmen Niederdeutschland, Dänemark und den größten Teil Skandinabiens ein. Östlich bort ihnen wohnten Letten und Slawen in der weiten osteuropäischen Tiefebene. Überall trafen diese Völker auf Urbewohner, die sie besiegten und mit sich berschmolzen. Die europäischen Jndogermanen sind dazu berufen gewesen, die höchste und reichste Kultur von allen Völkern herborzubringen und sie auf der ganzen Erde zu berbreiten. § 10. Die Inder. Der asiatische Zweig der Jndogermanen, die Arier, teilte sich in zwei Teile. Die Inder brachen durch den Kabulpaß in das Pandschab ein und eroberten, von dort allmählich bordringend, einen großen Teil der Halbinsel. Sie bildeten eine Reihe von Staaten; im Laufe der Zeit bermischten sie sich mehr und mehr mit der dunkelfarbigen Urbebölkerung. Das älteste Denkmal ihrer Literatur, überhaupt das älteste Literaturwerk eines indogermanischen Volkes, ist das Veda, d. h. das Veda. Wissen, eine Sammlung von Büchern bornehmlich religiösen Inhalts. Hymnen, Gebete, Lieder, Zaubersprüche, deren Sprache das Sanskrit ist, und dessen älteste Teile aus der Mitte des zweiten Jahrtausends stammen. Unter den Göttern, die das Veda kennt, nehmen Indra, der gewaltige, heldenhafte Krieger, und der weise und reine Varuna, der Schützer der sittlichen Ordnungen, die erste Stelle ein. Die mythologischen Vorstellungen der älteren Zeit erfuhren eine Vertiefung und Umgestaltung durch das philosophische Denken, das bor allem dem erblichen Priesterstand der Brah nt anen oblag und zu pantheistischen Brahmams-Anschauungen führte. Gott und Welt erscheinen als eine Einheit; die Aufgabe der einzelnen Menschen ist, sich nachdenkend und anschauend bis

3. Geschichte des Altertums - S. 26

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Griechische Geschichte. Volks- religion. Die olympischen Götter. zu lebendig vorstellbaren Gestalten geformt: so erscheinen sie feit der Zeit Horners, der eine lange Entwicklungsgeschichte vorangegangen fein muß, vermenschlicht, erfüllt von menschlichen Leidenschaften und keineswegs heilig, aber unsterblich, übermächtig, die Beherrscher des menschlichen Lebens. Nachher haben Dichter und Denker daran gearbeitet, sie zu sittlichen Göttern zu gestalten. Ihnen baute man von Staats wegen Tempel, wies ihnen Grundbesitz und Einkünfte zu und fetzte Priester zu ihrem Dienste ein. Aber neben der Verehrung der Olympier dauerte als eine mächtige Unterströmung der Volksglaube fort, der Glaube an Geister und Dämonen, der mit vielfachen abergläubischen Vorstellungen und Zauber-wesen verbunden war. Und während jene klaren Gestalten allmählich verblaßten, suchte — in der Zeit des Hellenismus, die mit Alexander dem Großen hereinbrach, und in der römischen Kaiferzeit — die religiöse Sehnsucht, das wachsende Erlöfungsbedürfnis feine Befriedigung mehr und mehr in den mythisch-geheimnisvollen Vorstellungen des Volksglaubens und neu eingeführter orientalischer Gottesdienste, bis schließlich das Christentum im Kampfe mit den übrigen Religionen den Sieg gewann. § 17. Die olympischen Götter. Ein uralt indogermanischer Gott ist der Himmelsgott Zeus, der Donnerer und Regenspender, der Vater der Götter, der Beschirmer des Rechts, des Staates, der Familie; bei ihm schwört man Eide; Berggipfel find ihm heilig; in Dodona wohnt er in einer Eiche. Im Kampfe gegen die Titanen, ein älteres Götter-gefchlecht, und gegen erdgeborene Riefen, die Giganten, hat er die jetzige Weltordnung begründet. Hera, feine Gemahlin, ist als solche zur Himmelsgöttin geworden; sie ist vor allem die Beschützerin der Ehe; in Argos wird sie besonders verehrt. Eine altehrwürdige Gottheit ist H e st i a, die jungfräuliche Gottheit des häuslichen Herdes wie des Herdfeuers, das im Rathaus jeder Stadt unterhalten wurde. Ein Feuergott ist auch Hephaistos, der hinkende Gott der Schmiede und des Kunsthandwerks. Hades ist ein Todesgott, der Beherrscher der Unterwelt; Poseidon der Beherrscher der Fluten, Gott des Meeres und zugleich der Rosse und der Wagenkämpfe, von den Ioniern vornehmlich verehrt. Aus Zeus' Haupt ist Pallas Athene entsprossen, eine Göttin des Krieges und des Sieges, aber zugleich der Klugheit, der Wissenschaft und aller Kunstfertigkeit; als Burggöttin wird sie in Athen und anderswo verehrt; in Helm und Panzer stellt man sie dar, die

4. Geschichte des Altertums - S. 8

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Geschichte des alten Orients. Von Samos; unter ihm wurde an einem Nilarme Naukratis gegründet, Psane m. eine griechische Handelskolonie. Sein Nachfolger aber, P s a nr e t i k Iii., wurde 525 bort dem Perserkönig Kambyses bei Pelusium besiegt; so wurde Ägypten eine freilich oft unbotmäßige Provinz des persischen Weltreichs. )(. Die semitischen Völker Vordcrasiens. Das Land. § 4. Alt-Babylonien. Die ältesten erhaltenen Denkmäler der Kultur, die sich in dem Anschwemmungsgebiet des Euphrat und des Tigris entwickelte, stammen aus dem Beginn des 3. Jahrtausends; doch liegen ihre Anfänge lange, vielleicht ein Jahrtausend, vor diesem Zeitpunkt. Wie im Nillande, so ist auch hier der Boden deshalb fruchtbar, weil er von den Strömen angeschwemmt ist; auch hier treten diese jährlich — infolge der Schneeschmelze auf den Gebirgen — über die Ufer. Auch hier wurde bei geringer Regenmenge die Bewässerung des Landes nur dadurch ermöglicht, daß Kanäle gezogen wurden, auch hier mußten Sümpfe ausgetrocknet und Deiche gebaut werden, was nur geschehen konnte, wenn ein staatliches Gemeinwesen und staatliche Ordnungen bestanden. Da hier nicht, wie in Ägypten, nahe Gebirge Bau-Skuinen. steine lieferten, so wurden Paläste und Heiligtümer, die letzteren meist in Form der Terrassentempel, ans Ziegelsteinen aufgeführt; die Folge ist, daß die Stelle der alten Städte heute von mächtigen Schutthaufen bezeichnet wird. In ihnen haben sich zahllose in Keilschrift beschriebene Tontafeln, Siegelzylinder, die man auf weichem Ton abrollte, und Ziegelsteine gefunden, die uns nicht nur über die staatlichen Verhältnisse, sondern auch über das Privatleben, Handel und Wandel, die Rechtsordnungen, die Mythologie Aufschluß geben. Die Keilschrift, die wie die ägyptische Schrift aus einer Bilderschrift hervorgegangen ist, besteht im wesentlichen aus einer Verbindung von Silben- und Wortschrift; Lautzeichen kennt sie nicht. Während in den nördlichen und nordöstlichen Gebirgen Völker meist indogermanischer Herkunft wohnten, die immer von neuem die kulturfähigen Ebenen Mesopotamiens und Syriens zu erobern suchten, drangen von der arabisch-syrischen Küste semitische Völker ein, die in dem Ringen um das fruchtbare Land schließlich den Sieg behaupteten. Die ©unterer. Das älteste Volk, das uns in Babylonien begegnet, die Sumerer, war indogermanischen Ursprungs; sie sind die Erfinder der Keilschrift und die ältesten Träger der mesopotamischen Kultur. Schon aus jener Zeit besitzen wir plastische Werke und Tonurkunden, die uns von dem Leben des Volkes Zeugnis geben. Dann gewannen semitische

5. Geschichte des Altertums - S. 14

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Geschichte des alten Orients. Regent, der die verfallenen Bewässerungskanäle und Deiche Babyloniens wiederherstellte und die Hauptstadt Babylon ungemein vergrößerte und verschönerte; er befestigte die Stadt durch eine gewaltige doppelte Mauer; zugleich sicherte er das Land durch die medische Mauer nach Norden. Uber nach seinem Tode verfiel das babylonische Reich schnell; 539.539 nahm Kyros, der Perserkönig, Babylon. Die indogermanischen Völker Asiens. § 9. Die Jndogermanen. Nach nordafrikanischen und semitischen Völkern tritt ein indogermanisches Volk auf den Schauplatz der Weltgeschichte, die Perser. Sie gründeten ein W e l t r e i ch, das vom Hindukusch bis zum Hellespont und bis zu den Nilkatarakten reichte. Jn^erman. Daß die indogermanischen Völker ursprünglich ein Einheitsvolk gebildet haben, ist durch die vergleichende Sprachwissenschaft erwiesen worden, die in ihren Sprachen eine Reihe gemeinsamer Sprach-wurzeln aufgefunden hat. Das Urvolk war ein Volk von Viehzüchtern, das aber auch die Anfänge des Ackerbaus kannte. Es besaß Herden von Rindern, Schafen und Ziegen und verwandte bereits den Hund zur Bewachung des Viehs; auch das Pferd war gezähmt, wurde aber nur zum Ziehen verwandt. Gerste, Weizen und Hirse wurden angebaut. Man verstand zu spinnen und zu weben. Von Metallen kannte man nur das Kupfer; im übrigen wurden die Geräte aus Stein, Knochen oder Holz hergestellt (vgl. § 1 über die jüngere Steinzeit). Das Gewerbe stand auf der Stufe des Hausfleißes, da von den Familiengliedern selbst die Wohnung gebaut, die Woll-kleidung gefertigt, Gefäße aus Ton gebrannt, Handwerkszeug und Waffen hergestellt wurden. Der Handel war ein Tauschhandel, wobei Vieh die Stelle des Geldes vertrat, und beschränkte sich auf solche Gegenstände, die man nicht selbst erzeugen konnte. Das Volk gliederte sich nach Familien und Geschlechtern; in der Familie galt die unbeschränkte Gewalt des Hausherrn. Die Toten wurden bestattet oder verbrannt. Wo das Urvolk gesessen hat, ist nicht bekannt. Man hat angenommen, daß seine Heimat das weite Wald- und Steppengebiet an der mittleren Wolga und im südlichen Rußland gewesen sei; doch suchen sie nicht wenige Gelehrte auch im nördlichen Deutschland und in Skandinavien; und auch die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, daß, wie man früher allgemein glaubte, die Jndogermanen ursprünglich auf den Hochländern Zentralasiens gewohnt haben. Jedenfalls verteilen sie sich bald

6. Geschichte des Altertums - S. 16

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Geschichte des alten Orients. zum Erlöschen des Selbstbewußtseins, ganz in diese Einheit zu versenken. Mit diesen Anschauungen verbindet sich der Glaube an die Seelenwanderung. Buddhismus. Eine neue Periode in der religiösen Entwicklung Indiens hob an, als im 6. Jahrhundert vor Chr. Buddha (d. H. der Erleuchtete) auftrat. Er entstammte der adligen Kriegerkaste, verließ aber Heimat und Wohlleben und wanderte als Asket und Lehrer durch die Lande. Ihm war die Welt eine Welt des Leidens, das man überwand durch Besiegung der Leidenschaften: Versenkung in die Erkenntnis des Weltzusammenhangs, Entsagung, Nächstenliebe verlangte er von seinen Anhängern; im Nirwana, dem Auslöschen des Selbst, verhieß er ihnen die schließliche Erlösung. Die indische Religion hat die erreichte Höhe nicht behauptet. Der Buddhismus verknöcherte zu grober Äußerlichkeit. Zugleich wuchs der Polytheismus, wie er dem religiösen Bedürfnis der Massen entsprach, mächtig empor und verschmolz mit Vorstellungen, die dem Brahmanismus entstammten, zu der heute herrschenden Volksreligion des H i n -Hinduismus, d u i s m u s?) Unter den zahllosen Göttern, die dieser kennt, sind neben Brahma, der Verkörperung der Weltseele, vor allem Wischnu, der in zahlreichen Gestalten erscheint, und Siwa, der Gott der Zerstörung, zu nennen. In wildem, leidenschaftlichem Kultus werden sie verehrt. Die Inder haben eine großartige philosophische und poetische Literatur hinterlassen. Von der Höhe ihrer Kunsttätigkeit zeugen gewaltige Tempel, die eine reiche, üppig ausschweifende Dekoration tragen. In Fremdexer-politischer Beziehung haben sie es nie zu einer Einheit gebracht. Im 4. Jahrhundert vor Chr. fiel Alexander in Indien ein, kam aber nur bis zum Flusse Hyphasis. Im 5. Jahrhundert n. Chr. wurde Indien von den Hunnen erobert und bildete eine Zeitlang einen Teil des Hunnenreichs, bis es sich befreite. Seit etwa 1000 n. Chr. drangen türkische Völker in das Land ein, die den Islam mit sich brachten und verbreiteten, den ganzen Norden unterjochten und mehrere Staaten bildeten. Auf die türkische Fremdherrschaft folgte im 16. Jahrhundert die der Mongolen; der Großmogul beherrschte ein mächtiges Reich. Im 18. Jahrhundert, als die mongolische Herrschaft verfiel, wurde Indien ein Besitz der Engländer. 1) Heute umfassen Hinduismus, Buddhismus und verwandte Religionen (z. B. die der Anhänger des Konfuzius) in Vorder- und Hinterindien, China, Tibet, der Mongolei, Japan gegen 600 Millionen Anhänger, während sich zum Christentum etwa 550 Millionen, zum Islam 200 Millionen bekennen.

7. Geschichte des Altertums - S. 3

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Steinzeit. die man gegen die Verstorbenen übte. Die homeuischen Gedichte versetzen uns in eine Zeit, in der die Waffen aus Bronze (nur selten aus Eisen) gefertigt werden; in dieselbe Zeit versetzen uns die glänzenden Entdeckungen von Gegenständen der mykenischen Kultur (s. § 18). Aber auch anderswo gestatten uns die Funde merkwürdige Einblicke in die Zustände jener Zeit; eine eigenartige Bronzekultur hat sich z. B. in Südschweden und Dänemark entwickelt. Es bestanden weitreichende Handelsbeziehungen; das Zinn, oft auch das Kupfer mußte aus weiter Ferne bezogen werden; Bernstein, den man von den Küsten der Nord- und Ostsee bezog, wurde fern nach Süden verhandelt und findet sich z. B. in griechischen Gräbern der mykenischen Zeit. Allmählich fängt man an, neben der Bronze ein anderes Metall zu gebrauchen, das jene schließlich verdrängen sollte, das Eisen. Die ^ Eisenzeit bricht herein, im Orient etwa seit der Mitte des 2. Jahrtausends, Q nördlich der Alpen etwa seit dem Jahre 1000, in Norddeutschland noch einige Jahrhunderte später. Der ersten vorgeschichtlichen Eisenzeit hat man den Namen Hallstattzeit gegeben, nach dem großen, etwa Hallstattzeit. 1000 Gräber umfassenden Funde, der oberhalb des Hallstätter Sees im Salzkammergut gemacht worden ist, an einer Stelle, wo man schon damals den Salzreichtum des Bodens ausbeutete. Die Gräber sind teils Bestattungs-, teils Brandgräber, die Beigaben, Waffen, Gefäße, Schmucksachen, — von den Tonwaren abgesehen — teils aus Bronze, teils aus Eisen. Die Gegenstände sind augenscheinlich zum Teil aus den Mittelmeergebieten eingeführt, zum andern Teil aber sicher an Ort und Stelle verfertigt. Die jüngere vorgeschichtliche Eisenzeit, die nördlich der Alpen etwa um 400 v. Chr. beginnt, hat man nach der Fundstelle von Latöne am Neuenburger See Lattznezeit genannt. Jetzt Latsnezeit. werden die Waffen ausnahmslos aus Eisen hergestellt; schon prägt man in Gallien Münzen nach dem Vorbild griechischer Münzbilder; man verwendet auch die Töpferscheibe, die den Mittelmeerländern längst bekannt war. Mit der Verbreitung der römischen Kultur nach den nördlich der Alpen gelegenen Ländern nimmt die „vorgeschichtliche" Zeit ein Ende. 1*

8. Geschichte des Altertums - S. 4

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichte des alten Orients. Das Land. $/Vv n Drei Stätten der Erde sind es, die am frühesten eine hohe und reichausgebildete, bodenständige Kultur hervorgebracht haben: Ägypten, Mesopotamien und China. Die Kultur Chinas*) ist erst in jüngster Zeit mit der europäischen in nähere Berührung getreten; die vorderasiatisch-ägyptische Kultur dagegen wirkte auf Griechenland und Rom, von dem unsre Kultur auf das stärkste beeinflußt ist. Ägypten. § 2. Das alte Reich. Ägypten besteht ans dem 2—4 Meilen breiten Tal des Nils und dem vorgelagerten Delta; über 7v2 Breitengrade sich ausdehnend, ist es doch nicht größer als das Königreich Belgien. Im Osten begrenzt es die arabische, im Westen die libysche Wüste. Obwohl regenarm, ist es doch äußerst fruchtbar durch die jährlichen, vom Juli bis zum Oktober dauernden Überschwemmungen des Stroms, die durch die Regenperiode des äquatorialen Afrika hervorgerufen werden. Im unteren Niltal wurden die Bewohner früh seßhafte Ackerbauer; hier entstand auch früh, da Sümpfe getrocknet, der Urwald gerodet, das Land entwässert und urbar gemacht, die Überschwemmung durch gemeinsam angelegte Deiche, Kanäle, Schleusen und Schöpfwerke geregelt und nutzbar gemacht werden mußte, eine Organisation der Arbeit und ein staatliches Gemeinwesen. Die ägyptische Kultur reicht bis in das fünfte Jahrtausend zurück; damals schon ist der auf dem Sonnenjahr beruhende Kalender geordnet worden. Eine uralte Erfindung des Volkes ist die Schrift (Hieroglyphenfchria). Sie beruht auf einer Bilderschrift, d. H. auf einer Schrift, welche die Begriffe durch symbolische Zeichen darstellte; aber außerordentlich früh haben die Ägypter den gewaltigen Fortschritt ge- 1) Aus der Geschichte Chinas muß wenigstens der große und weife Religionsstifter Konfuzius, der im 5. Jahrhundert v. Chr. lebte, erwähnt werden.

9. Geschichte des Altertums - S. 20

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Landes- charakter. Griechische Geschichte. Das Land -er Griechen. Der Schauplatz der griechischen Geschichte ist das Land zu beiden Seiten des ägäischen Meeres und die Inseln dieses Meeres; infolge der Kolonisation traten dazu fernere Gebiete, insbesondere Sizilien und Unteritalien. § 13. Land und Volk. Griechenland im eigentlichen Sinne ist das südliche Stück der Balkanhalbinsel, bort dem weit größeren Nordstück durch seine reiche Gliederung und Küstenentwicklung sehr berschieden: ein Land, borwiegend aus kalkigen Formationen bestehend, durchsetzt von hohen Gebirgen, zwischen denen nur wenige und meist kleine Ebenen sich ausbreiten, dazu arm an Regen, der im Sommer nur in geringer Menge fällt, und arm an Quellen; im Sommer bersiegen seine Flüsse bielfach. Durch die Jnselbrücke, die sich im Osten borlagert, ist Griechenland von bornherein auf enge Beziehungen zu Kleinasien hingewiesen: so hat denn das griechische Volk mannigfache Anregungen von der Kultur des Orients empfangen, um sie dann freilich auf das selbständigste um- und auszubilden. Die Menge der Meereseinschnitte, die Nähe der Inseln haben ebenso wie der im allgemeinen magere Boden, der die wachsende Volksmenge nicht zu ernähren bermochte, das griechische Volk früh auf die See hinausgedrängt: die Griechen waren von jeher ein See- und Handelsbolk. Die Zerteilung des Landes endlich ebenso durch die Einschnitte der See wie durch die zahlreichen und zum Teil hohen Gebirge hat zur Folge gehabt, daß die Griechen immer in biele kleine Landschaften und Staaten zerspalten waren; in diesen haben sie ein unbergleichlich reiches Sonderleben entfaltet, aber die staatliche Einigung, der nationale Staat ist ihnen nicht beschieln gewesen. So hat die Landesnatur in wesentlichen Dingen die Entwicklung des Volkes beeinflußt. Man darf hinzufügen, daß in einem sobiel mil-

10. Geschichte des Altertums - S. 28

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 Griechische Geschichte. beiden Göttinnen, die Mysterien zu Eleusis, knüpft sich die Hoffnung auf Auferstehung und Unsterblichkeit. Der jüngste der olympischen Götter, Dionysos (Bakchos), gehört ebenfalls zum Kreise der Gottheiten, welche die schwellende Fruchtbarkeit der Natur verkörpern. Aus Thrakien stammte sein Dienst, wo in schwärmerischem, leidenschaftlichem Dienst, in wilder Ekstase seine Geburt und sein Tod gefeiert wurde. Ihn und seine Gemahlin, die auf Naxos von Theseus zurückgelassene Ariadne, umgibt ein wildes, weinliebendes Gefolge, die bocks-füßigen Satyrn, der trunkene Silen; auch Pan, der arkadische Ziegengott, schließt sich seinem Zuge an. Herakles gehört ebenfalls nicht von Anfang an dem Olymp an; erst nach einem mühevollen Erdenleben, das mit seiner Verbrennung endigt, wird er in den Kreis der obersten Götter eingeführt und mit Hebe, der Göttin der Jugend, vermählt. Ein andrer Heros, der allmählich zum weitverehrten Gotte wurde, war Asklepios, der Heilgott, dessen größtes, vielbesuchtes Heiligtum ^ bei Epidauros in Argolis lag. Tie Borzeit. § 18. Die vorgriechische Zeit. Kreta. Troja. Die Griechen sind nicht die ersten Bewohner der Gestade des ägäischen Meeres gewesen. Sie fanden eine Urbevölkerung vor, die jedenfalls mit der Urbevölkerung Kleinasiens, den Karern und andern Stämmen, verwandt war. Mtur.fe Schon in vorgriechischer Zeit hat sich auf der Insel Kreta eine reiche Kultur entfaltet, die uns durch die Ausgrabungen der Engländer und Italiener bekannt geworden ist. Die griechische Sage erzählt von dem Seereich des kretischen Königs Minos und vom Labyrinth, in dem der Minotaurus hauste. In der Tat sind die Grundmauern ausgedehnter, unbefestigter Paläste mit Höfen, langen Korridoren, zahlreichen Zimmern aufgedeckt worden; man hat Reste von Wandmalereien, Götterbilder, schön bemalte Tonvasen, Siegelsteine und Schmucksachen gefunden, die von einer eigenartigen, hoch entwickelten Kultur zeugen. Selbst eine Schrift besaßen die alten Kreter, die freilich noch nicht hat gelesen werden können. Mit Ägypten bestanden Handelsbeziehungen. Die Anfänge dieser Kultur liegen in der Steinzeit; ihre Höhe erreichte sie in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends. Die dorische Eroberung hat ihr vermutlich ein Ende bereitet. lus.e Eilre zweite Stätte sehr alter und bedeutender Kultur ist der Hügel von Hissarlik, unweit des Hellesponts, die Stätte des alten Troja.
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